Band 15 der „Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg“ ist erschienen

Seit langem sind die „Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg“ eine feste Größe unter den regionalgeschichtlichen Publikationsreihen in Unterfranken. Der vor kurzem durch das Stadt- und Stiftsarchiv herausgegebene Jahresband für 2022 umfasst auf 125 Seiten insgesamt neun Beiträge sowie einen Jahresbericht über die Arbeit des Archivteams.

„Für die Stadt Aschaffenburg als Trägerin des Stadt- und Stiftsarchivs und alle Bürgerinnen und Bürger ermöglichen die Texte und Werkstattberichte einen guten Einblick in die Aufgaben und laufende Projekte des Archivs“, unterstreicht der für das Stadt- und Stiftsarchiv zuständige Bürgermeister Eric Leiderer. „Die wissenschaftlichen Aufsätze der Gastautoren Andreas Hohm, Prof. Frank Jacob und Günther Koch unterstreichen für mich außerdem, wie wichtig eine fakten- und quellenbasierte Geschichtsschreibung ist. Hier kommt öffentlichen Archiven der Bundesländer und der Kommunen eine wichtige Funktion zu“, so Leiderer.

Die zeitliche Spanne der Beiträge umfasst das ausgehende Mittelalter (Günter Koch: Vom Stiftshof in die Welt. Johannes und Peter Obernburger im Dienst für Kaiser Karl V.) und die Frühe Neuzeit (Andreas Hohm: Neue Funde zu den Pastellmalern Andreas Joseph Chandelle [1743-1820] und Dorothea Chandelle [1784-1866] und ihren familiären Beziehungen zu Mainz und Aschaffenburg) ebenso, wie beispielsweise den Zweiten Weltkrieg (Frank Jacob: „Das ist Krieg, Herr Pfarrer“. Ein Kleinostheimer Editionsprojekt zur „Seelsorge via Feldpost“ im Zweiten Weltkrieg).

Auch in den weiteren Beiträgen und Berichten kann beim Blättern durch die Stadtgeschichte flaniert werden. Der Bogen beginnt hier beim „Stadtarchiv Mainzer Zeit“ (Michael Schlachter) als grundlegende Quellenbasis für die bis 1814 reichende Zugehörigkeit Aschaffenburgs zum Kurfürstentum Mainz. Burkard Fleckenstein, langjähriger Leiter des Kulturamts der Stadt, berichtet über das vergangene Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, während weitere Autor*innen über die aktuelle Untersuchung der Straßennamen (Holger Köhn), einen Online-Audioguide zur Industriegeschichte (Jennifer Jessen) oder auch die seit Frühjahr 2021 laufenden Podcast-Formate aus dem Digitalladen berichten (Helena Knuf, Paula Lambertson). Ein umfangreicher Beitrag von Heike Görgen widmet sich schließlich dem Aschaffenburger Kinopionier Fritz Rüth (1871-1952) und dessen wiederentdeckten Filmen – hier könnte das Motto lauten: „Vom hochentzündlichen Nitrofilm durch Digitalisierung zur dauerhaften stadtgeschichtlichen Dokumentation“.

Band 15 der „Mitteilungen“ ist ab sofort im Buchhandel bzw. über den Webshop des Stadt- und Stiftsarchivs zu beziehen. Mitglieder des Geschichts- und Kunstvereins erhalten den Band in nächster Zeit kostenfrei. Außerdem wird eine kostenfreie PDF-version ab ca. Oktober 2022 ebenfalls im Webshop des Archivs verfügbar sein.

Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Band 15 (2022), 125 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, ISSN 0174-5328, 12 €.

Webshop des Archivs:

https://stadtarchiv-aschaffenburg.de/produkt/mitteilungen-band-15

Abbildungen:

  • Frontcover
  • Zustand eines der originalen Nitrofilme von Fritz Rüth (Foto: Omnimago, Ingelheim, 2021)
  • Auszug aus dem Film zum 50-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr (Fritz Rüth, 1912) – mithin die ältesten erhaltenen Filmaufnahmen aus Aschaffenburg (Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, SSAA, FFW 281/1/1)