Menschen transportieren Geld in Wäschekörben, um damit Brot zu bezahlen. Dieses Bild steht symbolisch für die Zeit der Inflation zwischen 1914 und 1923. Millionen, Milliarden, Billionen – die Geldentwertung nahm ein bis dato unvorstellbares Ausmaß an. Reichsbanknoten und Münzen reichten nicht mehr aus, um den täglichen Zahlungsverkehr zu gewährleisten. Zahlreiche Städte und Gemeinden Bayerns gaben daher ein Ersatzzahlungsmittel, das Notgeld, aus, so auch die Stadt Aschaffenburg.
Eine erste Notgeldausgabe der Stadt Aschaffenburg erfolgte 1918. Die Gutscheine zu 5, 10 und 20 Mark zeigen das Stadtwappen und das Schloss Johannisburg. Weitere Notgeldausgaben folgten 1920, die zum Teil von dem Würzburger Bildhauer und Grafiker Heinz Schiestl (1867-1940) gestaltet wurden. Auf dem Höhepunkt der Inflation im Jahr 1923 emittierten neben der Stadt über 20 Unternehmen Notgeldscheine. Sie verwendeten dafür Anweisungen und Schecks verschiedener Banken.
Das „Notgeld von Aschaffenburg“ ist ein Projekt der HVB Stiftung Geldscheinsammlung und wird auf „bavarikon“ präsentiert, dem Portal zu Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaats Bayern. bavarikon ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales. Die Bayerische Staatsbibliothek ist mit der technischen Umsetzung und der Projektleitung betraut.
Die virtuelle Präsentation „Aschaffenburger Notgeld“ finden Sie hier.
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