Die Ausstellung Woher – Wohin greift im Schönborner Hof ein sehr aktuelles Thema auf

Zur Eröffnung am 18.11.2022 sind noch Anmeldungen möglich!

Zu allen Zeiten haben weltweit Menschen und ganze Bevölkerungsgruppen aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen: Auf der Suche nach Arbeit, Freiheit oder Sicherheit, aus wirtschaftlicher Not, aus Liebe oder Neugier, im Dienste des Glaubens, des Handels oder der Wissenschaft. Und oft standen und stehen Verfolgung und Gewalt, Krieg und die Gefährdung der eigenen Sicherheit im Vordergrund. Die Flüchtlingsbewegung des Jahres 2022 aus der Ukraine ist hierfür nur ein aktuelles Beispiel, das auch in Unterfranken und Aschaffenburg spürbar ist.

Aschaffenburg versteht sich als weltoffene Stadt, die über Jahrhunderte vom Zu- und Wegzug von Menschen und Bevölkerungsgruppen geprägt worden ist. Heute leben Menschen aus über 140 Nationen in der Stadt am Bayerischen Untermain. Unterfranken hatte in der Vergangenheit einen hohen Grad an Wanderbewegungen zu verzeichnen – und einen besonders deutlichen Zugewinn an kulturellen Einflüssen und inspirierendem Austausch.

Die Ausstellung zeigt beispielhaft Geschichten aus unterschiedlichen Epochen und macht deutlich, dass Mobilität und Migration seit Jahrhunderten prägende Elemente unserer Gesellschaft sind. Im 7. Jahrhundert ließen sich Wandermönche aus Irland und Schottland in Unterfranken nieder. Nach der Reformationszeit prägten protestantische Glaubensflüchtlinge das Schicksal und die Entwicklung zahlreicher Gemeinden. Im 18. und 19. Jahrhundert brachen aus Unterfranken immer wieder Menschen auf, um ihr Glück in anderen Ländern, beispielsweise Nordamerika zu finden. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges verloren viele Menschen ihr Zuhause und mussten gezwungenermaßen umsiedeln. Der Zuzug von etwa 200.000 Heimatvertriebenen nach Kriegsende sorgte in Unterfranken für einen sprunghaften Bevölkerungsanstieg. Gastarbeiter, die in den Jahren des Wirtschaftswunders kamen, unterstützten das Wachstum der unterfränkischen Bevölkerung erheblich. Im Laufe der Zeit sind viele einstige Gastarbeiter heimisch geworden. Zugezogene und Flüchtlinge aus vielen verschiedenen Nationen gestalten heute unsere Gesellschaft mit.

Die Ausstellung nutzt unter anderem originale Exponate, mediale Inszenierungen und emotionale Begegnungen mit der eigenen Vergangenheit, um Gründe, Mechanismen und Auswirkungen von Migration zu visualisieren. Sie macht klar, dass Migration Teil der Geschichte aller Menschen ist.

Woher Wohin. Eine Ausstellung vom Ankommen und Weggehen ist eine Sonderausstellung der Unterfränkischen Kulturstiftung (Bezirk Unterfranken, Würzburg) in Zusammenarbeit mit dem Museum für Franken, Würzburg. Mit Ergänzungen durch das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg.

Eröffnung: Freitag, 18. November, 18 Uhr (Anmeldung noch möglich, per Mail an: stadtarchiv@aschaffenburg.de)

  1. November 2022 bis 13. Januar 2023, Montag bis Freitag: 11–16 Uhr
    Samstag, 3. Dezember und 7. Januar, sowie
    Sonntag, 4. Dezember und 8. Januar: 11–16 Uhr
    Feiertags geschlossen.
    Zur Ausstellung ist eine 48-seitige Broschüre erhältlich.
    Führungen können auf Anfrage vereinbart werden.
    #woherwohin
    https://stadtarchiv-aschaffenburg.de/woher-wohin

Adresse:
Schönborner Hof (Stadt- und Stiftsarchiv)
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg

Tel. 06021 330 2420, stadtarchiv@aschaffenburg