Auszug aus der Einführung in die Ausstellung (Eröffnung am 29.11.2019, 16 Uhr). Text: Adrian Siedentopf M.A., Kurator und Initiator
„Holz macht Sachen! Holz, Baum, Wald und Du?“
Zu Gast im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg vom 30. November 2019 bis 28. Februar 2020 (zum Begleitprogramm)
Über die Ausstellung
Bei „Holz macht Sachen!“ geht es um die uralte Verbindung der Menschen mit den Bäumen. Der Althistoriker Professor Alexander Demandt sagte einmal: „Kein anderes Geschöpf ist mit dem Geschick der Menschheit so eng verknüpft wie der Baum.“
Heute tritt diese Verknüpfung im Umkehrschluss in unser Bewusstsein:
Nicht der Baum ist mit dem Geschick der Menschheit verknüpft, sondern das Schicksal der Menschheit hängt existenziell vom Wohlergehen der Bäume ab.
Gleichwohl wird uns selbst unser eigenes ökologisches Verhalten immer bewusster und unsere eigene Verantwortung – besonders für die uns nachfolgenden Generationen.
Vor diesem Hintergrund stehen die aktuellen Bemühungen in Politik und Gesellschaft: die Bewegung rund um Greta Thunberg etwa und die vielen weiteren Umweltinitiativen. Allen gemeinsam zu sein scheint der Wunsch nach einem grundlegenden Bewusstseins- und Wertewandel für eine lebenswerte Zukunft. Doch wie soll diese erreicht werden? – Vielleicht lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit in einer Zusammenschau mit der Gegenwart: Der Beobachtungszeitraum der Ausstellung „Holz macht Sachen!“ reicht von der Entstehung der Bäume in der Erdgeschichte vor etwa 300 Millionen Jahren bis in die heutige Zeit.
Beleuchtet wird der große Themenkreis „Holz, Baum, Wald und Mensch“
Das inhaltliche Spektrum reicht von der Bedeutung der Bäume für die Umwelt, über die Holzgewinnung, bis zu den vielfältigen Arten der Weiterverarbeitung. Holz – etwa als Werkstoff in Handwerk und Industrie, als Wirtschaftsfaktor, als Energieträger, oder als Material und Motiv in der Kunst.
Über den gut fassbaren Begriff „Holz“ möchte mit Hilfe und in Form eines Kooperationsprojektes Umweltthemen auf neue Art und Weise vermitteln – unter Einbeziehung möglichst vieler Besucherinnen und Besucher.
Dabei sind drei Punkte von besonderer Bedeutung:
Beteiligung – Vernetzung – und Nachhaltigkeit.
Bei „Holz macht Sachen!“ steht jeder und jedem eine Beteiligung mit eigenen Beiträgen offen. Auch Aschaffenburger haben schon einige hölzerne Exponate in die Ausstellung gebracht und das Stadt- und Stiftsarchiv zeigt historische Fotografien rund um das Thema.
„Holz macht Sachen!“ ist eine bewegliche, analog-digitale Wanderausstellung und kann so viele Menschen jeweils im Ausstellungsraum vor Ort, bis hin zum Smart Device im Wohnzimmer erreichen und sie untereinander vernetzen.
Das Internet rückt bei „Holz macht Sachen!“ in den Kernbereich des Museums: Mitten in die Ausstellung. Besucherinnen und Besucher können dank der neuen Medien von „Rezipienten“ zu „Akteuren“ werden: kommunizieren, interagieren und partizipieren.
Nachhaltigkeits- und Umweltbildung sind zentrale Anliegen der Ausstellung. Dazu verfassen alle Leihgeber der Exponate eigene „holzige Umweltstatements“. Sie geben Einblicke in unterschiedliche Denkansätze und regen zum Nachdenken an.
Auch alle Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit Ihre Gedanken im Rahmen der Ausstellung zu veröffentlichen. So kann ein breites Spektrum von unterschiedlichen Meinungen und Ideen reflektiert werden.
Vermittlung – Führungslinie
Der Titel „Holz macht Sachen! – Holz, Baum, Wald und Du?“ deutet die Führungslinie der Ausstellung an: Von der fassbaren Sachebene der Exponate, dem Material Holz werden die Besucherinnen und Besucher darauf aufmerksam, den Baum als Lebewesen zu sehen, den Wald als Lebensraum und sich selbst als einen Teil unserer sich stetig wandelnden Lebenswelt.
Neben der Wissensvermittlung mit Spaß und Freude möchte die Ausstellung aber auch versuchen ein Gefühl von Verbundenheit mit der Natur bewusst zu machen. Denn ohne dieses Gefühl der Verbundenheit – der Liebe zu unserer natürlichen Lebenswelt – fehlt die Grundmotivation für aktives umweltbewusstes und umweltgerechtes Verhalten.
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