Der 25.05.2022 markierte den Start eines neuen, innovativen Digitalprojekts: Albert Füracker, Staatsminister für Finanzen und für Heimat, übergab an Eric Leiderer, Bürgermeister und Digitalreferent der Stadt Aschaffenburg, den Förderbescheid des Bezirks Unterfranken für das Projekt „Digital-analog-miteinander. Das Projekt HeimatHub am Bayerischen Untermain“. Die Förderung umfasst 267.000 €, die Laufzeit des Projekts ist bis Sommer 2024 angedacht. Die Region, in der das Projekt stattfinden soll, umfasst die Stadt und den Landkreis Aschaffenburg, sowie den Landkreis Miltenberg.
Als „Hub“ (engl. „Nabe“, „Knotenpunkt“) soll der „HeimatHub“ als innovative Schnittstelle zwischen der Heimatgeschichte am Bayerischen Untermain und der Digitalisierung fungieren, in der Identität gebündelt, entwickelt und dokumentiert werden kann. Eine „Mitmach-Plattform“ ermöglicht die digitale Transformation kultureller und historischer Inhalte. Partizipation wird möglich gemacht durch verschiedene Dokumentations- und Kommunikationsangebote, sowie ein für alle Bürger*innen zugängliches „Bürgerarchiv“. Auf diese Weise soll „herkömmliche“ historische Wissensvermittlung mit innovativen digitalen Partizipationsmöglichkeiten verbunden werden.
Ausgehend vom „HeimatHub“ soll ein Netzwerk entstehen, das durch intensive Zusammenarbeit, in Form von fachübergreifender Weiterbildung, Austausch und nachhaltiger Kommunikation, geprägt ist. Routinierte Ansprechpartner*innen werden analoge Anlaufstellen („Ankerpunkte“) betreuen und die Kommunikation, den Gedankenaustausch und die Zusammenarbeit mit Bürger*innen sicherstellen. Diese „Ankerpunkte“ werden analog vor Ort in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg, sowie in der Stadt Aschaffenburg entstehen und eine Symbiose zwischen regionalen und überregionalen, alten und neuen Partnern ermöglichen. Um möglichst transparent und offen gegenüber der Öffentlichkeit zu sein und ein Maximum an Partizipation zu ermöglichen, werden Aktionstage, Workshops, Vorträge, Podcasts, Filmvorführungen und andere Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. Außerdem wird eine Beratung zur qualitativen Sicherung innerhalb des „Bürgerarchivs“ organisiert werden.
Das digitale „Bürgerarchiv“ soll als eine Art „Gedächtnis“ der Region des Bayerischen Untermain dienen. Individuellste Erlebnisse und Ereignisse sollen, unabhängig von deren gesellschaftlichen oder politischen Bedeutung, für die Nachwelt aufbewahrt werden. Diese Erinnerungen an unter anderem alltägliche Geschehnisse sollen auch Ereignisse der jüngsten Zeit nachhaltig archiviert werden.
Hintergrund:
Das HeimatHub-Projekt wurde gemäß der “Richtlinie zur Förderung von Heimatprojekten mit Schwerpunkt Digitalisierung, insbesondere zur Stärkung regionaler Identität in Bayern” seitens der Regierung von Unterfranken bewilligt. Der Antrag war im November 2021 beim Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat eingereicht worden.
Kooperationspartner im Projekt sind die Stadt Aschaffenburg, die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg sowie der Bezirk Unterfranken. Weitere Kooperationspartner, die in der Region verwurzelt sind und wichtige Erfahrungen in das Projekt mitbringen, sind der Kulturlandschaft Kahlgrund e.V. (für den “Ankerpunkt” im Landkreis Aschaffenburg), der Burglandschaft e.V. (für den “Ankerpunkt” im Landkreis Miltenberg), der Spessartbund e.V. (mit dem Schwerpunkt ehrenamtliche Arbeit) und der Archäologische Spessartprojekt e.V. Der Verein Kulturlandschaft Kahlgrund (Mömbris), der von Anfang an das Projekt mitgestaltet, lässt seine Erfahrung aus dem Projekt “Jakob – Kultur leben!“ in den Aufbau der “Ankerpunkte“ einfließen.
Die Stadt Aschaffenburg ist über das Stadt- und Stiftsarchiv auch Träger des Projekts.
Sehr geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,
wenn „der `HeimatHub´ als innovative Schnittstelle zwischen der Heimatgeschichte am Bayerischen Untermain und der Digitalisierung fungieren soll, in der Identität gebündelt, entwickelt und dokumentiert werden kann“ – so Ihre eigene Zielsetzung, dann gehören zwei wichtige Voraussetzungen grundlegend dazu:
1. Digitalisierung und kostenfreier Zugang aller Bürgerinnen und Bürger zu den Archivmaterialien der kommunalen und regionalen Archive und
2. Digitalisierung und kostenfreier Zugang aller Bürgerinnen und Bürger zu den Zeitungen und Zeitschriften der Kommunen und der Region.
Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich insbesondere um die vielfältigen Möglichkeiten, die gerade ein digitalisiertes Zeitungsarchiv bietet, das frei und jederzeit zugänglich ist. Es ist für Aschaffenburg als Hochschulort und Bildungszentrum der Region Bayerischer Untermain ein gehöriges Defizit, dass Zeitungsarchivbestände im privaten wie im öffentlichen Bereich zwar als Mikrofilme existieren – wobei ich mir auch deren Wertigkeit bewusst bin – , andererseits gelingt es in anderen Regionen, Mikroverfilmungen zu digitalisieren und „durchsuchbar“ zu machen.
Ein solches Angebot könnte den HeimatHub zu dem machen, was er nach seiner Zielsetzung sein soll: ein digitales Mitmach-Projekt für regional und historisch/politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das „Zeitungsportal NRW“ (Link: https://zeitpunkt.nrw/) ist da schon einen ganz großen Schritt weiter. Schade, dass auch z. B. das bayerische „digiPress“ (https://digipress.digitale-sammlungen.de) seit Jahren praktisch nur ältere digital Bestände anbietet.
Auch die aktuellen Ausgaben jeweils in ein solches „lebendiges“ Zeitungsarchiv einzupflegen ist dabei meiner Ansicht nach unabdingbar.
Vielleicht ließe sich solch ein Projekt in Zusammenarbeit mit der TH Aschaffenburg ja realisieren?
Mit freundlichen und digitalen Grüßen
Peter Grasmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
gestern am 18. Oktober 2022 habe ich mir mit Interesse den Vorstellungsvortrag von Heimat:hub bei der Jahreshauptversammlung des Stadt- und Stiftsarchivs angehört. Es kann wohl der Referentin nicht entgangen sein, dass sich einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den * und : Schreibweisen der angeblichen gendergerechten Wiedergabe des Textes gestört haben. Auch ich muss gestehen, dass ich mich an dieser Art, die deutsche Sprache zu verbiegen, nicht wirklich gewöhnen kann. Vielleicht nehmen Sie künftig Rücksicht auf diejenigen Menschen, die sich meiner Ansicht nach zurecht an dieser Art öffentlich aufzutreten stören.
Mit herzlichen Grüßen und Danke für Ihr Verständnis
Michael Rosner