Erinnern. Immer
Mit WhatsApp in die jüdische Geschichte der Stadt Aschaffenburg eintauchen
Am 16. Februar startet das digitale Erzähl-Format „Erinnern. Immer“ beim Messengerdienst WhatsApp. In einer Projektlaufzeit von nur vier Monaten ist ein innovativer Beitrag zur Erinnerungskultur in Aschaffenburg entstanden.
Über einen Zeitraum von zweieinhalb Wochen erhalten die Abonnent*innen des Angebots WhatsApp-Nachrichten, in denen die Biographie des Aschaffenburger Kaufmanns Max Hamburger (1881 – 1942) erzählt wird. „Die Text- und Sprachnachrichten sind so formuliert, als würde Max Hamburger die persönlichen Erinnerungen an sein Leben in Aschaffenburg mit den Nutzer*innen teilen“, so Bürgermeister Eric Leiderer. Er ergänzt: „Durch diese Erzählform ist ein behutsames Annähern an die Historie möglich; einer Historie, die sich für uns heute – 80 Jahre später – als eine Leerstelle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben auch in Aschaffenburg bemerkbar macht. Was diese Leerstelle bedeutet, dafür möchten wir mit ‚Erinnern. Immer‘ ein Bewusstsein schaffen. Und gerade die Beschreibung von Alltäglichem und Einblicke in das Familienleben birgt hierfür ein großes Potenzial.“
„Der Inhalt der Nachrichten basiert auf Daten und Fakten, die in der Datenbank Jüdisches Leben in Unterfranken abrufbar sind; also auf der tatsächlichen Biographie Max Hamburgers und seiner Familie. Was bei ‚Erinnern. Immer‘ vermittelt wird, hat sich so zugetragen“, erklärt Oded Zingher, Vorsitzender des Vereins „Jüdisches Leben in Unterfranken. Biographische Datenbank e.V.“ Er führt weiter aus: „Die gründlichen Archivrecherchen unserer Mitarbeiter*innen und das gewissenhafte Einpflegen der Ergebnisse in unsere Datenbank bilden also die inhaltliche Grundlage für ‚Erinnern. Immer‘.“
Das Projekt ist ein weiterer wichtiger Baustein der digitalen Erweiterung des Stadt- und Stiftsarchivs, wie Archivleiter Dr. Joachim Kemper unterstreicht. „Mit dem Relaunch der grundlegenden Digitalangebote im digitalen Stadtlabor Aschaffenburg 2.0, der anstehenden Weiterentwicklung um eine native Smartphone-APP und insbesondere verschiedenen umfangreichen Förderzusagen aus Bundes- und Landesmitteln können wir mit Blick auf neuartige digitale Mitwirkungs- und Präsentationsformen optimistisch in die nähere Zukunft blicken.“
Die Anmeldung für das kostenlose Angebot „Erinnern. Immer“ ist ab dem 14.02.22 via WhatsApp möglich. Weitere Informationen unter https://aschaffenburgzweinull.stadtarchiv-digital.de/projekt/erinnern-immer/
Das am 1. November 2021 begonnene Kooperationsprojekt „Erinnern. Immer“ des Vereins „Jüdisches Leben in Unterfranken. Biographische Datenbank e.V.“ mit dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg konnte dank einer Förderung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt realisiert werden. Diese Stiftung ist eine erst im Jahr 2020 gegründete öffentliche Stiftung des Bundes mit Sitz in Neustrelitz. Die Förderung von “Erinnern. Immer” ist im Rahmen des Programms „100xdigital“ erfolgt.
Pressekontakt: Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Jennifer Jessen M.A. / Dr. Joachim Kemper, Telefon 06021 456105-0, jennifer.jessen@aschaffenburg.de
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