Das Archiv des früheren Kollegiatstifts St. Peter und Alexander ist die mit Abstand bedeutendste historische Quellengruppe, die bis heute am bayerischen Untermain verwahrt wird. Die Dokumente und Urkunden des Stiftsarchivs umfassen einen Zeitraum von annähernd 1000 Jahren. Die Archivalien befinden sich seit dem Jahr 1939 als staatliche Dauerleihgabe im Besitz der Stadt Aschaffenburg. Sie informieren über die allgemeine und politische Geschichte von Stift und Stadt Aschaffenburg im Mittelalter und der Frühen Neuzeit; sie geben aber auch Auskunft über die Wirtschafts- und Besitzgeschichte, die Sozialgeschichte oder auch das geistliche Leben der „Kanoniker“. Das Stift selbst war ein wichtiger Machtfaktor im Gebiet des Erzbistums Mainz; die Stadt selbst bekanntlich wichtige Residenz der Erzbischöfe.
Die Förderzusage der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bzw. der „Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“ (KEK, Berlin) beinhaltet ein Projekt von 30 Monaten Dauer, in dem der historische Aktenbestand komplett konservatorisch bearbeitet und gereinigt werden soll. Die KEK födert das wichtige Vorhaben mit einem Anteil von 50% (ca. 48.000€). Das Archiv wird über seinen Etat für „Bestandserhaltung“ einen großen Teil der Restmittel aufbringen. Das Stiftungsamt Aschaffenburg unterstützt das Projekt ebenfalls finanziell.
Auch für die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit der Projektbemühungen ist gesorgt: Durch den bereits Anfang 2019 erfolgten Einbau eines Klimaschranks ist der zukünftige Erhalt des Stiftsarchivs auf eine moderne Grundlage gestellt. Das Stiftsarchiv wird durch das neue Projekt in absehbarer Zeit komplett für Wissenschaft und Forschung zugänglich. Auch Digitalisierungsprojekte sind dann sinnvoll durchzuführen und sollen nach Möglichkeit realisiert werden.
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