Stadt- & Stiftsarchiv Archiv der Stadt Aschaffenburg
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Älteste Filmaufnahmen aus der Stadt entdeckt und digitalisiert

Als die Bilder in Aschaffenburg laufen lernten

Wenig deutete vor einigen Monaten im Stadt- und Stiftsarchiv darauf hin, dass sich in der unscheinbaren Filmdose aus dem Bestand der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg die ältesten Filmaufnahmen, die aus Aschaffenburg bekannt sind, befinden würden. Das Stadt- und Stiftsarchiv hat den historischen Originalfilm von 1912 digitalisieren lassen und über den YouTube-Kanal der Stadt online verfügbar gemacht. Ebenfalls auf YouTube zu sehen ist eine stadthistorische Einordnung mit Erklärungen zu den Szenen des Films.

Die alte Filmrolle der Feuerwehr zeigt einen kurzen Stumm-Film, den Fritz Rüth, damals Kinobesitzer in der Herstallstraße (Union-Kino), im Juli 1912 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr aufnahm. Es handelt sich um die mit Abstand ältesten bekannten Aufnahmen aus der Stadt, aus einer Zeit, als Bayern noch ein Königreich war.
Aber die Filmrolle ist auch noch aus einem anderen Grund „brisant“: Das Material besteht aus Nitrozellulose, das über eine höhere Sprengwirkung als Schwarzpulver verfügt und selbstentzündlich ist. Solche „Nitratfilme“ waren in den ersten Jahrzehnten der Filmgeschichte sehr verbreitet. Heute fallen sie in Deutschland unter das Sprengstoffgesetz. Daher wurde die Neuentdeckung direkt an eine Spezialfirma zur Digitalisierung geliefert. Das Original der Filmrolle liegt jetzt als Dauerleihgabe in einem besonders gesicherten Spezialarchiv des Bundesarchivs.
Von Fritz Rüth ist bekannt, dass er neben seinem eigentlichen Beruf als Kinobesitzer auch filmend tätig war. Im Archiv lagert seit kurzem noch ein weiterer, deutlich längerer Film von ihm, der aus den 1920er-Jahren stammt und jetzt von einer Enkelin an das Archiv als Dauerleihgabe übergeben worden ist. 

Digitalisierter Film (Video)
Erläuterungen zum Video
Weitere (zweitälteste) Filmaufnahme entdeckt!

Über eine Enkelin des ehemaligen Kinobesitzers und „Filmemachers“ Fritz Rüth bekam das Stadt- und Stiftsarchiv einen weiteren alten Film, genauer gesagt den zweitältesten, zur Verfügung gestellt. Das Stadt- und Stiftsarchiv ließ diesen Film von einer Spezialfirma im Oktober 2020 digitalisieren. Nach mehrmaligem Abspielen des Films und einigen Recherchen stand fest, dass Fritz Rüth ihn anlässlich des Kinderumzuges am 20. Juni 1927 in der Weißenburger Straße, zum Tag des „Großen Kinderfestes“ am Mainufer, aufgenommen hat. Dieses Kinderfest fand während der Aschaffenburger Schlossbeleuchtung und des ab 1927 zum ersten Mal mehrtägigen Volksfestes (18.-21. Juni 1927) am Mainufer statt. Gefilmt hatte Rüth wohl alle zu diesem Ereignis stattfindenden Festzüge, denn sowohl am 18. als auch am 19. Juni fanden solche bereits statt, jedoch sind diese wohl nicht mehr erhalten.

Am 29. Juni 1927 kam der Film dann im Aschaffenburger Lichtspielhaus „Tivoli“ in der Sandgasse zur Aufführung, wie man der Aschaffenburger Zeitung vom 28. Juni 1927 entnehmen kann.

Weitere Informationen im Stadtlabor.

Zum Video
Augen auf! Bodenaufkleber mit QR-Codes werden verteilt

Sicher sagt Ihnen unser Projekt "Aschaffenburg 2.0 - Das digitale Stadtarchiv" mittlerweile etwas. Wir haben uns nun etwas ganz besonderes ausgedacht: Sie können nun beim Spazieren durch die Stadt an ausgewählten Orten auf dem Boden aufgeklebte QR-Codes finden. Von dort aus kommen Sie ganz einfach mit dem Smartphone - viele haben mittlerweile einen QR-Code-Scanner im Browser oder in der Kamera integriert - zu einem im Code verlinkten Beitrag. Wo Sie den ersten Aufkleber finden, verraten wir natürlich nicht. Tipp: zentral gelegen, in der Nähe eines unserer Lieblingsgebäude.

Sie sehen hier das Team, das zusammen die Aufkleber verteilt hat und einen der Aufkleber selbst.
Die Freiwillige Feuerwehr Aschaffenburg - Erste rein digitale Ausstellung online

„Und hilf dem Nächsten in der Not“ – Die Freiwillige Feuerwehr Aschaffenburg
Erste rein digitale Ausstellung des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg ist online

Schon vor der Corona-Krise stand im Stadt- und Stiftsarchiv eine Ausstellung zur Aschaffenburger Feuerwehrgeschichte auf dem Plan. Die Geschehnisse der letzten Zeit haben dann zu einer ausschließlich virtuell konzipierten Präsentation geführt – ein „digitales Schaufenster zur Stadtgeschichte“ eben.

Grundlage des neuen Digitalformats sind die historischen Unterlagen der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg, die Ende 2019 in das Archiv übernommen werden konnten und im Verlauf der letzten Monate fachgerecht aufgearbeitet worden sind. Der Archivbestand umfasst den Zeitraum von 1862 bis 2012. Neben den aus dem Betriebsablauf anfallenden Akten, wie etwa Sitzungsprotokollen, Personalakten und Einsatzberichten, beinhaltet der Bestand auch viele „Highlights“ in Form von Liederbüchern, Planmaterialien, verschiedenen audiovisuellen Medien, diversen Abzeichen, Fotos, Plakaten und noch vielem mehr. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über diese historischen Inhalte. In chronologischer Reihenfolge werden unterschiedliche Objekttypen vorgestellt und mit zahlreichen Bildern ergänzt. Das Glanzstück der Sammlung ist der bereits vor wenigen Wochen veröffentlichte Film von Fritz Rüth, welcher einen Feuerwehr-Festzug in Aschaffenburg im Jahre 1912 zeigt. Hierbei handelt es sich um die älteste erhaltene filmische Darstellung aus der Stadt Aschaffenburg.

Zur Ausstellung (Weiterleitung DDB)
Information zur Ausstellung "Ausklang von Kurmainz in Mainz und Aschaffenburg"

Bitte beachten!

Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen muss die Eröffnung der im Stadt- und Stiftsarchiv ab dem 20. November 2020 geplanten Ausstellung "Ausklang von Kurmainz in Mainz und Aschaffenburg" bis auf weiteres verschoben werden. Die zusammen mit Kooperationspartnern aus Mainz geplante Präsentation hat das Musikleben in den beiden Residenzstädten Aschaffenburg und Mainz unter Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal (1719–1802) zum Thema. Wir informieren, sobald wir Neuigkeiten haben!​

Herzlich willkommen im Team!

Wir freuen uns, Lars Löffler als FSJler und Michael Schlachter beim Erschließungsprojekt "Stadtarchiv Mainzer Zeit" im Archiv-Team begrüßen zu dürfen!

Zur Info

Seit dem 6. Juli 2020 ist unser Lesesaal montags bis freitags zu den üblichen Zeiten wieder nutzbar.

Es gelten weiterhin die bekannten Hygienevorschriften und Abstandsregeln, die unseren verfügbaren Platz im Lesesaal reduzieren. Aufgrund dessen ist eine Terminvereinbarung, die von uns bestätigt werden muss, unbedingt erforderlich.

Bitte bringen Sie außerdem zu Ihrem und unserem Schutz eine Mund-Nasen Bedeckung mit.

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Stadt Aschaffenburg Stadt- und Stiftsarchiv
Wermbachstraße 15 63739 Aschaffenburg
Das Stadt- und Stiftsarchiv der Stadt Aschaffenburg ist eine Einrichtung der Stadt Aschaffenburg. Die Stadt Aschaffenburg ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie wird vertreten durch den Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Für den Inhalt des Newsletters: Dr. Joachim Kemper, Archivleiter. Redaktion des Newsletters: Berenike Rensinghoff. Alle im Newsletter veröffentlichten Beiträge und eigenen Bilder stehen unter einer CC-BY-Lizenz, wenn nichts anderes vermerkt ist. DATENSCHUTZ BEI DER STADT ASCHAFFENBURG Als eine Einrichtung der Stadt Aschaffenburg gelten auch für das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg die städtischen Datenschutzinformationen. Weitere Informationen, auch die Kontakte zum Datenschutzbeauftragten, finden Sie unter folgendem Link: https://www.aschaffenburg.de/Aktuelles/Datenschutz-/DE_index_4181.html
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