Bereits im Januar 1916 hatte der Stadtmagistrat beschlos­sen, mit staatlicher Hilfe Fortbildungskurse für Kriegsinvali­den einzurichten. Auch in den folgenden Jahren bemühte man sich um Unterstützung und Beschäftigungsmöglich­keiten, u.a. auch innerhalb der städtischen Verwaltung.

So waren zwei „Aushilfsschreiber“ im Einwohnermeldeamt be­schäftigt, die wegen – bei einer erneuten Musterung fest­gestellten – Militärtauglichkeit wieder eingezogen werden sollten. Die Stadtverwaltung bat um ihre Zurückstellung und begründete dies damit, dass ihre Arbeitskraft angesichts der zahlreichen zusätzlichen Aufgaben unersetzlich sei.

Die Aschaffenburger Ortsgruppe im Bayerischen Bund der Kriegsbeschädigten lud im September 1918 zu zwei Veran­staltungen ein, darüber hinaus enthält die „Aschaffenburger Zeitung“ weitere Hinweise auf die Bemühungen zur Inte­gration der Kriegsverletzten auf dem Arbeitsmarkt. Die Geschäftsstelle der Kriegsinvalidenfürsorge rief „Landwirte, Industrielle, Kaufleute und Handwerksmeister“ dazu auf, Arbeitsgelegenheiten „für Einarmige“ zu schaffen. „Das ist nicht nur vaterländische Pflicht, sondern das gebietet uns die eigene Klugheit im Interesse unserer gesamten Wirt­schaftsentwicklung“, so der Appell in einem dazugehörigen Beitrag.

Postkarten und Aufrufe belegen die staatlich geförderten Maßnahmen zur Förderung der zahlreichen Kriegsver­sehrten, Sammellisten der Ludendorff-Spende dokumen­tieren die Spendenbereitschaft der Aschaffenburger Bevölkerung.