Zum 50. Todestag des Aschaffenburger Künstlers Wendelin Großmann (1894 bis 1969) zeigt das Stadt- und Stiftsarchiv eine wenig bekannte Facette aus dem Schaffen des „Chronisten von Alt-Aschaffenburg“. Wendelin Großmann wurde am 1. April 1894 in Aschaffenburg geboren. Nach Beendigung der Schulzeit erlernt er den Beruf des Lithografen in der Aschaffenburger Buntpapierfabrik und ist über Jahrzehnte als Grafiker und Lithograf tätig. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird Wendelin Großmann am 2. Dezember 1914 einberufen, und zieht nach seiner Grundausbildung mit an die Ostfront, später folgen unter anderem Einsätze in Frankreich und Italien. Aus dieser Zeit ist ein eindrucksvolles Skizzenbuch des Künstlers überliefert. Großmann hält Soldaten, Kriegsszenen, die örtliche Bevölkerung hinter den Fronten des Krieges, Häuser- und Dorfansichten, sowie Landschaften skizzenhaft fest; ebenso finden sich Gedanken des Künstlers, Liedtexte und Notizen.

Das Skizzenbuch ist im Rahmen der neuen Ausstellungsreihe „Schaufenster zur Stadtgeschichte“ das erste Exponat, welches präsentiert wird. Im „Schaufenster“ sollen mehrmals im Jahr kleinere Ausstellungen im 1. Obergeschoß des Archivs präsentiert werden. Neben einem neuen Ausstellungsdesign wird jetzt auch erstmals die neue Medienstation des Archivs als „lokal-digitale“ Ergänzung einer Ausstellung genutzt, wodurch der Einblick in das Skizzenbuch umfassend wird. Ergänzt wird die Präsentation durch weitere Originale (Zeichnungen, Bilder und Postkarten) Großmanns aus dem Besitz von Theo Streller.

Ausstellung vom 2. Mai bis 30. Juni 2019

Stadt- und Stiftsarchiv

Geöffnet zu den Lesesaal-Öffnungszeiten des Archivs (Mo-Mi 9-12/14-16 Uhr; Do 10-12/14-18 Uhr; Fr 10-12 Uhr)